Unterkünfte
Die Jugendherbergen waren alle insgesamt erträglich, schön war auf jeden Fall, dass ich in den 2 bis 6 Bettzimmern jedesmal alleine untergebracht war. Besonders gut hat mir die Jugendherberge in Celle gefallen, hier war alles etwas ruhiger und von der Stimmung her sehr nett. Wo erhält man sonst schon einen Tipp fürs Essen gehen? Auch wenn es in den anderen Jugendherbergen Abends immer recht laut war, machte mir dieses nichts aus, da ich nach dem Fahren so müde war, dass ich innerhalb weniger Minuten einschlief.

Wetter
Von einer Sache hatte es auf dieser Tour entscheidend zu viel: Gegenwind. Am ersten Tag der Reise wurde ich gleich von einem noch leichten Wind von vorne begrüßt, auch an den nächsten Tagen hatte ich ziemlich zu kämpfen, am vierten Tag war aus dem Wind schon fast ein Sturm geworden, der mich sobald es etwas in Richtung Osten ging doch sehr stark abbremste. Doch dafür hat ganze drei Tage lang die Sonne geschienen - auch als ich auf dem Brocken war. Insgesamt war es, abgesehen vom Wind, gutes Tourenwetter.

Menschen
Auch auf dieser Reise bin ich wieder auf viele freundliche Menschen gestoßen. Zum Beispiel auf den netten Zivi in der Celler JH oder den Fahrradtouristen in Hankensbüttel. Als ich auf dem Brocken stand, wurde ich angesprochen, ob ich denn mit dem Fahrrad hier hochgekommen wäre und welchen Weg ich gefahren war. Auch unterwegs traf ich auf einen Wanderer, der sofort mein Hündchen erspähte und mit den Worten "Und der Hund ist auch dabei? Ja, wir haben auch einen kleinen Hund im Gepäck" begrüßte. Oft verfolgten mich die Blicke der Leute auf den Straßen. Woran das wohl gelegen haben mag? Am Outfit? Am Hündchen? Am vollbepackten Rad? Vielleicht auch an allem zusammen...

Fahrrad & Technik
Und mein Fahrrad hat wieder einmal super gehalten. Keine einzige Panne (trotz der vielen Glassscherben, die ich mitgenommen hatte) oder sonst ein schwerwiegender Defekt. Nur meine Kette ist ein paar mal abgesprungen, wenn man vorne aufs kleinste Zahnrad schaltete. Am Abend in Goslar hatte mein Tacho noch ein kleines Problem, er zeigte lauter komische Zeichen an. Das ganze ließ sich nur mit einem TotalReset beheben. Gut, dass ich vorher die Gesamtstrecke aufgeschrieben und somit wieder einstellen konnte.

Fazit
Die Tour war meine erste längere ganz alleine. Trotzdem war sie wunderschön und ließ sich auch trotz der zusätzlichen Strapazen von Hügeln und Gegenwind voll und ganz genießen. Auch für mich als (nach dem Winter) etwas untrainierter Flachlandradler war der Brocken gut zu bewältigen. Zwar musste ab und zu mal geschoben werden, aber hauptsache man steht nachher oben! Etwas schade allerdings war, dass ich so unter Zeitdruck stand. Ich wäre gerne noch einen Tag länger im Harz geblieben und mir vorallem die Städte noch besser angesehen. Schließlich kam ich immer erst abends kurz vor der Dämmerung bei den Jugendherbergen an. Trotzdem - die 5 Tage sind schnell umgegangen und nicht zuletzt wegen ständigem Kontakt nach Hause. Auf jeden Fall würde ich auch erneut wieder - falls sich keiner anbieten sollte - alleine losfahren.