Schlechtes Wetter und Abreise
Wernigerode - Hankensbüttel

Nun stand nur noch der Rückweg auf dem Programm. Leider hatte sich das Wetter verschlechtert, es war nun bedeckt und die Sicht war nur noch mäßig. Der Anfang des Harzes ließ sich kaum noch ausmachen, und das von Wernigerode aus, welches doch genau am Harzrand liegt! Glück gehabt, dass ich gestern auf dem Brocken war, heute wäre das wohl etwas schlecht gewesen.

Auf meinem Weg in Richtung Norden blies mir sofort der heute sehr starke Nord-Ost-Wind entgegen. Solch einen schlimmen Wind, man könnte fast schon sagen Sturm, hatte ich nun wirklich noch nie beim Radfahren. Ich musste schon aufpassen, dass mein vollbepacktes Rad vom Wind nicht einfach umgeweht wird.

Der Wind war natürlich eine tolle Nebenerscheinung für den heutigen Tag, der die längste Etappe mit 120 Kilometern sein sollte.

Dann gelangte ich an den Fluss Aue, hier verlief früher die Deutsch-Deutsche Grenze. Es waren sogar noch ein Wachturm sowie einige Zäune und DDR-Grenzpfähle zum Gedenken aufgestellt.

Die letzte große Hürde war nun nur noch der Elm-Lappwald, in dem es noch einmal bis auf 300 Höhenmeter hinaufgehen würde. Die Steigung hatte es aber (für einen vom Wind schon erschöpften Menschen) in sich und so schob ich mal wieder ein kleines Stück, als es gar nicht mehr ging. Dann folgte mal wieder eine schöne lange Abfahrt, bei der man kein einzige mal treten musste.

Mit dem Elm-Lappwald gingen auch die Hügel zu Ende. Das Land wurde wieder flacher – schade eigentlich. Aber immerhin ging der Rest der Strecke dadurch etwas leichter von der Hand.

Auf meinem Weg nach Wolfsburg kam ich an einem Grundstück vorbei, auf dem 4-5 Hunde sich gerade aufhielten, während ich mich noch darüber wunderte, wie man nur so viele Hunde besitzen kann, musste ich aus dem Augenwinkel feststellen, dass ja das Gartentor auf war! Und dann kam auch schon in einem wahnsinnigen Tempo ein extrem gefährlich aussehender Hund auf mich zu gerannt. Ich trat in die Pedale, wie ich es auf dieser Tour noch nie gemacht hatte um an der Pforte vorbei zu kommen und hatte Glück, dass der Hund an dieser auch stehen blieb und nicht auf die Idee kam mich weiter zu jagen. Schließlich hatte sich der Besitzer nicht auf dem Grundstück aufgehalten, sodass es den Hund wenn nötig hätte zurückholen können.

Von Wolfsburg aus folgte ich noch ein Stück dem Elbe-Seiten-Kanal, bis ich ihn bei einer Brücke überquerte und nach Hankensbüttel weiterfuhr.

Die Jugendherberge war nicht unbedingt super, zunächst war niemand an der Rezeption und ich durfte das ganze Haus nach jemandem absuchen, während mein vollbepacktes Rad noch draußen stand.

Der Zivi, den ich nach einiger Zeit fand, hatte jedoch kaum Ahnung und gab mir als Haustürschlüssel (falls ich nach 22 Uhr hier noch ankommen sollte, da die JH ab dann abgeschlossen wird) den vom Hintereingang, weil die Haustürschlüssel alle nicht da waren. Hinterher musste ich feststellen, dass der Hinterausgang alarmgesichert war. Das wäre ja toll gewesen, wenn ich da versucht hätte in der Nacht hereinzukommen.

Am Abend ging ich noch etwas essen und fiel dann auch gleich ins warme und letzte Jugendherbergsbett auf dieser Reise.

Blick über Wernigerode aus der JH Der Harz verschwindet im Dunst On the Road again...
DDR-Grenz-Denkmal Blick zurück auf den letzten
Höhenzug, den Elm-Lappwald
Endgültig wieder im Flachland