Lauter Pannen
Stuttgart - Sigmaringen

Nach dem Frühstück ging die erste Etappe mit Linus los. Draußen war es nass und relativ kalt. Doch dafür konnten wir uns an einer sehr langen Steigung aus Stuttgart heraus warm strampeln. Aus irgendeinem Grunde kamen wir nicht so schnell voran und waren erst um 11 Uhr aus Stuttgart raus, was natürlich nicht ideal war, da wir eine recht lange Etappe vor uns hatten.

Nach einer Pause im Wald machte irgendetwas metallene Geräusche beim Fahren. Ich hielt an und musste feststellen, dass sich an meinem Lowrider (Halterung für Gepäcktaschen am Vorderrad) eine Mutter gelöst hatte und damit die gesamte Befestigung nicht mehr hielt. Wir versuchten die Mutter noch wiederzufinden, fanden dabei jedoch nur ein totes Tier und 4 gebrauchte Kondome auf dem Weg. So musste das Gepäck von vorne auf dem Gepäckträger mit einem von Linus Spanngurten befestigt werden.

An der nächsten Tanke bekam ich zum Glück für 0,20 € eine neue Mutter und so konnte es wieder normal weitergehen. Leider begann es fürchterlich an zu Regnen, als wir gerade wieder losfahren wollten. Deshalb stellten wir uns unter einem Baum unter, zogen aber letztendlich doch unsere Regenkleidung an, da der Regen nicht aufhörte und wir weiter mussten.

In einem Wald suchten wir die Straße nach Lustnau, glücklicherweise trafen wir auf einen Mann, der auch dorthin wollte und so fuhren wir ein Stück zu dritt. Doch plötzlich wackelte mein ganzes Rad und ließ sich kaum noch steuern. Ein Blick nach unten bestätigte mir den Verdacht: Platter am Vorderrad. Ich schob zu Linus, der schon vorgefahren war und gemeinsam flickte man das Rad. Schon wieder hatten wir jede Menge Zeit verloren. Es war mittlerweile schon 13 Uhr und wir hatten gerade einmal 25 von 125 km bewältigt – das wird ja noch heiter...

Im Ort Gomaringen, wenige Kilometer nach Tübingen begann langsam die schwäbische Alb; immer öfter hatten wir längere Steigungen zu bewältigen. Oben auf der Alb angekommen war leider nicht viel zu sehen, da diese komplett in Wolken lag und man gerade einmal 300 Meter weit sehen konnte. In Talheim (was ironischerweise auf einem Berg lag) kauften wir beim Bäcker – jetzt heißen sie Weckle – ein und fuhren bei 100% Luftfeuchtigkeit sowie Eiseskälte weiter, bis bei mir der Tacho endlich den 1.000 Tourenkilometer verlauten ließ, was mit einer Cola gefeiert wurde.

Die Strecke führte anschließend über viele kleine Waldwege, auf denen wir uns leicht verirrten. Da es bereits zu dämmern begann fuhren wir anschließend lieber kleinere Umwege. Dafür konnten wir aber auch sicher sein, richtig anzukommen.

In Sigmaringen hatten schon alle Restaurants geschlossen – wir aber einen Bärenhunger nach diesem Tag. So mussten wir uns mit McDonalds begnügen. Entsprechend der erbrachten Leistung und des Hungers schmeckte es aber vorzüglich.

Anschließend ging es über eine stockfinstere (es war schon 23 Uhr) Landstraße – bis wir um Mitternacht endlich im Bett lagen. Was für ein Tag – es kann nur besser werden...

 
Kleine Steigungen Platt...   Schwäbische Alb in Wolken -
wir mittendrin
  
1000. Tourenkilometer    Lecker! McDonalds