Langsam blinzelte ich mit einem Auge aus dem Fenster: Blauer Himmel!!! Ich sprang aus dem Bett und lief auf den Balkon der Pension. Wahnsinn! Was für ein Alpenpanorama! Kaum zu glauben. Im morgendlichen Licht strahlten Alp- und Zugspitze miteinander um die Wette. Bei diesem Wetter stand die Entscheidung auf die Zugspitze zu fahren schnell fest.
Während Linus sich noch einmal um Bett herumdrehte, setzte ich mich auf den Balkon und schrieb mein Reisetagebuch weiter. Immer wieder musste ich mich dabei zwingen meine Konzentration von dem unglaublichen Panorama abzuwenden und dem Bericht zu widmen.
Als dann auch Linus aufgestanden war gingen wir frühstücken und verließen die Pension mit einer Beschwerde meinerseits. Die Pensionsleiterin konnte unseren Ärger über die dreckige Pension allerdings ganz und gar nicht nachvollziehen. Bevor wir in unsere neue Pension umzogen, kauften wir noch ein und gingen nach dem Verstauen der Sachen im Pensionszimmer zum Bahnhof. Die Zugspitzbahn, die wir nehmen wollten war leider schon voll und so mussten wir eine Stunde auf die nächste Bahn warten. Die überflüssige Zeit nutzten wir ganz kreativ mit Eisessen.
Eine Stunde später nahmen wir die nächste Bahn und fuhren los. An der Station Eibsee wechselten von Bahn zu Seilbahn, da wir nicht mit dem Zug durch den Tunnel, sondern lieber die schöne Aussicht in der Gondel genießen wollten. Der Eibsee und die Stadt wurden während der Fahrt nach oben immer kleiner zum Glück hatten wir einen Platz am Fenster ergattert.
Mit dem öffnen der Gondeltür wehte uns ein kalter Luftzug entgegen. Nur 3°C waren es hier oben. Allerdings fühlten sie sich eher wie 10°C an. Auf der Aussichtsplattform angekommen traf uns fast der Schlag. Die Aussicht war einfach unglaublich. Rings um uns waren die teilweise schneebedeckten Alpen zu sehen, kahl und schroff ragten sie dem knallblauen Himmel entgegen. Man konnte die Schweiz, Italien und Österreich sehen. An diesem Anblick konnten wir uns gar nicht sattsehen und ich machte innerhalb weniger Minuten einen ganzen Film voll. Auf der Plattform wanderten wir zum österreichischen Teil der Zugspitze und gingen anschließend im Münchener Haus essen. Am Tisch kamen wir mit zwei Bergsteigern, die die Zugspitze erklommen hatten, ins Gespräch. Der eine kam sogar aus Bremen. Wir unterhielten uns über seine Karriere, die Berufswahl und über die Vor- und Nachteile der Bundeswehr.
Als wir uns wieder auf den Rückweg machen mussten hatte sich eine lange Schlange vor der Gondel gebildet und so fuhren wir mit Gletscher- und Zahnradbahn zurück nach unten. Im Tunnel der Zahnradbahn waren sehr zu unser Verwunderung an jeder Tunnelseite mehrere Werbeschilder bekannter Marken angebracht. So weit ist es nun schon gekommen...
Wieder unten angekommen wuschen wir in der Pension unsere Sachen und gingen anschließend essen. Da es noch relativ früh war begaben wir uns in Garmischs Innenstadt und fanden dort mitten auf der Straße eine Sommernachtsparty vor. Als diese um 23 Uhr zu Ende war wanderten wir zurück in die Pension und schliefen mit einer Menge Eindrücke des heutigen Tages ein.
Was für ein Blick | Zugspitzgipfel | Träume ich? | |||||||
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