Der Weg aus Paderborn gestaltete sich etwas schwieriger als am Vortag die Abreise aus Hannover, da ich keinen Stadtplan für den Südteil der Stadt hatte. So musste ich nach der sehr ungenauen Radtourenkarte mit großem Maßstab fahren. Glücklicherweise fand ich relativ schnell den ausgeschilderten Kaiser-Radweg, welcher später zum Alme-Radweg wird, der genau nach Brilon führt. Der Alme-Radweg war sehr gut ausgeschildert. An jeder noch so kleinen Kreuzung stand ein Schild, sodass man schon sehr ungeschickt sein müsste um vom Weg abzukommen.
Der Oberfläche des Weges besteht größtenteils aus gut befahrbaren Wald- und gepflasterten Wegen. Auch die Steigungen halten sich sehr in Grenzen, sodass ich gut voran kam an diesem Tag.
Der Radweg führte mich an der Wewelsburg vorbei, Europas einzige dreieckige Burg, gebaut von den Nationalsozialisten. Wie ich später in Marburg von einem Zimmerkollegen erfuhr, sollen Stadt und Burg angeblich immer noch von vielen „braunen“ heimgesucht werden um dort zu feiern.
Während der Fahrt auf dem Radweg traf ich mehrmals auf zwei Radfahrer, entweder überholte ich sie, oder sie überholten mich, wenn ich einmal zu lange Pause gemacht hatte. Als sie mich erneut einmal überholten, beendete ich meine Pause und fuhr einige Kilometer hinter ihnen her, bis wir ins Gespräch kamen. Die Beiden waren jedoch nur auf einer Tagestour und so verabschiedeten wir uns in Büren von einander.
In Richtung Alme beinhaltete der Radweg jedoch viele leicht matschige Radwege, sodass ich etwas langsamer unterwegs war. Das Dorf Alme lag leider in einem Talkessel, sodass es nach einer schönen Abfahrt leider wieder mäßig bergauf ging. Oben angekommen hatte ich einen richtigen Blick über das Hochsauerland. Die Landschaft war hier wirklich hübsch, viele kleine Hügel und Bodenwellen prägten das Landschaftsbild.
Da ich keinen Stadtplan von Brilon besaß und die Jugendherberge außerhalb lag, umfuhr ich Brilon und schaute auf dem Weg noch beim Flugplatz vorbei.
Anschließend wurde ich noch mit einem 13% Gefälle belohnt, während der Abfahrt hatte man einen wahnsinns Blick auf das Rothhaargebirge, in das es morgen gehen sollte. Bis zur Jugendherberge waren es jedoch noch einmal 4 lange Kilometer, die durch einen mäßige Steigung länger als sonst dauerten.
In der Herberge wurde ich als dritter Gast für heute begrüßt und ich bezog mein Quartier. Leider stellten sich gegen Abend leichte Halsschmerzen ein. Doch dafür war mein Hintern, der während der ersten drei Tage in Mitleidenschaft gezogen wurde, wieder in Ordnung.
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