Zum Aufwachen gab es gleich die erste Überraschung: Die Sonne scheint. Am Frühstückstisch traf ich auf ein älteres Ehepaar aus dem Odenwald, sie wollen heute den Rothaarstieg bis zum Kahlen Asten abwandern. Ich setzte mich zu ihnen an den Tisch und wir unterhielten uns während des Essens weiter.
Dann endlich konnte ich aufbrechen. Überall blauer Himmel! Beflügelt durch das gute Wetter ging es gleich doppelt so gut voran. So leicht, dass ich schon Angst hatte etwas in der Jugendherberge vergessen zu haben. Nach Brilon-Wald ging es viel bergab, doch auf der Straße war zum Glück wenig Verkehr.
Zum Ort Bruchhausen hatte ich einen langen Anstieg vor mir, doch darauf folgte sofort eine lange Abfahrt mit Blick auf die Bruchhäuser Steine, welche drei schroffe Steine mitten auf einem Berg sind. Die Gegend wurde nun mit jedem Kilometer schöner. Ich war völlig begeistert. Große Täler, Sanfte Hügel. Teils Weiden, teils bewaldet. So sieht es bestimmt auch im Allgäu aus oder ist diese Landschaft gar nicht mehr zu toppen? Ich hatte das Gefühl, es ginge nicht mehr schöner.
Dann gab es leider eine kleine Panne. Als ich einen Berg hoch fahre, und gerade am schalten bin, springt meine Kette von den Kettenblättern und verklemmt sich zwischen diesen. Nach einer halben Stunde konnte ich sie befreien und weiter fahren. Auch weiterhin stellten sich Schaltprobleme ein. Ich führte dieses auf mangelnde Schmierung zurück.
Im nächsten größeren Ort wurde eingekauft und ein zweites Frühstück gemacht. Da ich nicht ganz sicher war, ob der Weg stimmt und die Beschilderung auch nicht ganz eindeutig war, fragte ich sicherheitshalber einen Passanten, ob der Weg, auf dem ich gerade fahre auch der richtige zum Jagdschloss Siedlingshausen sei. Er bejahte und ich hatte eine lange, nicht endende Steigung (12km) vor mir. Das Jagdschloss war jedoch enttäuschend, da es mehr eine Hütte als ein Schloss war.
Nachdem die Steigung endlich ihr Ende gefunden hatte, stellte ich fest, dass ich mich fast schon auf der Höhe des Kahlen Astens (höchste Erhebung des Rothaargebirges mit 841m) befand, und so beschloss ich spontan noch hoch zu fahren.
Oben angekommen war jedoch nicht viel von der großenartigen Aussicht auszumachen, die ich mir erhofft hatte, da dort oben viele Bäume standen. Und das obwohl er doch der „Kahle“ Asten ist.
Die Abfahrt hatte es dann jedoch in sich. Bis Bad Berleburg ging es nur noch bergab. Dadurch kam ich auch schon um 15.45 Uhr an und freute mich in der Jugendherberge einchecken zu können. Jedoch wurde ich von der Herbergsleiterin erst einmal unfreundlichst darauf hingewiesen, dass ich erst ab 17.00 Uhr einchecken könnte. Ich textete sie daraufhin so zu, dass ich glücklicherweise doch schon früher ins Zimmer konnte. Das war jedoch recht spärlich eingerichtet.
Nach der Dusche ging ich einkaufen, Eis und Kuchen essen und im Schlosspark spazieren.
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