Auf dem Weg in die Großstadt
Marburg - Frankfurt

Als ich an diesem Morgen aus dem Fenster blickte, war nicht viel zu sehen. Die Lahnberge und das bergige Umland lagen komplett in Wolken. Dazu war es auch noch sehr kalt, sodass ich mir meine lange Fahrradkleidung anziehen musste.

Ich hatte mich kurzfristig noch dazu entschlossen nicht meine ursprüngliche Route zu fahren, sondern doch einmal den Lahntalradweg zu probieren, da mir dieser einige Berge und Kilometer ersparen würde. Dieser war ganz im Gegensatz zu den Gerüchten, die ich gehört hatte, gut ausgeschildert.

Einige Kilometer später setzte leider Nieselregen ein, den ich unter einer Brücke abwartete. Anschließend musste ich leider feststellen, dass ich zu lange auf dem Lahntalradweg geblieben war und so fuhr ich über eine Querverbindung zurück zur eigentlichen Route.

In Gießen waren die größeren Straßen, an denen ich mich orientierte leider nur mangelhaft ausgeschildert und so kam es, dass ich mich mehrmals verirrte. Immerhin hatte sich das Wetter gebessert. Aus Nieselregen und Wolken war blauer Himmel geworden. Dafür war die Landschaft in der nun beginnenden Oberrheinischen Tiefebene kaum noch sehenswert. Es sah schon fast aus wie in Schleswig-Holstein.

In Richtung Frankfurt fuhr ich auf der B3, die plötzlich auf eine Autobahn führte. Das kam mir dann doch etwas komisch vor und ich fragte mich, wie ich jetzt nach Frankfurt kommen sollte, wenn die B3 zur Autobahn wird. Doch es standen auf der Auffahrt keinerlei Verbotsschilder für Radfahrer, noch Schnellstraßenschilder oder ein Autobahnschild. So ging ich das Risiko ein und fuhr auf dem Standstreifen dieser 4-Spurigen Straße mit Leitplanke und Lärmschutzwänden an der Seite. Zum Glück war so gut wie kein Verkehr und einige hundert Meter weiter hörten Standstreifen und Leitplanke auf. Trotzdem fühlte ich mich durch die schnellen Autos und richtige Abfahrten wie auf der Autobahn. Irgendwann wurde die Straße dann unerwartet zur Autoschnellstraße und ich musste über Feldwege weiter nach Bad Nauheim. Später nieselt es noch einmal kurz, trotzdem blauer Himmel und leichte Bewölkung.

Dann tauchen irgendwann ganz klein die ersten Hochhäuser Frankfurts auf und wenig später ist die Skyline richtig groß geworden. In Frankfurt gab es wie in den meisten größeren Städten mal wieder keine Radwege und so musste ich leider zwischen Straßenbahnen und Autos auf der Straße fahren.

In der Jugendherberge gelange ich in ein 12er Zimmer mit Australiern und Japanern. Die Innenstadt gab leider erst nach einer halben Stunde suchen ein vernünftiges Restaurant für mich her.

Im Zimmer war es leider wie schon erwartet ziemlich warm und ich schlief schwitzend ein.

Hübsche Kirche in Gießen Sieht aus wie eine Autobahn -
war vor 50m auch noch eine
Frankfurt am Abend