Bereits um 5 Uhr morgens wurde ich durch lauten Donner wach. Das durfte doch nicht wahr sein. Gewitter! Ich legte mich noch einmal für zwei Stunden schlafen und machte mich dann nach dem Frühstück wohl oder übel mit aller Regenkleidung, die ich besaß auf den Weg.
Keine 100 Meter nach dem Start sprang mir meine Kette erneut von den Zahnrädern und verklemmte sich zwischen diesen dieses mal so arg, dass ich im strömenden Regen eine halbe Stunde brauchte um sie zu befreien. Da kommt Freude auf!
Von der gestern noch so schönen Landschaft war heute nicht mehr viel zu sehen. Alle Berge lagen in Wolken und Regen. Die Strecke führte mich entlang des Neckartalradweges, auf dem ich trotz des sehr schlechten Wetters eine ganze Menge andere Radfahrer traf. Eine Frau, auch mit dem Rad unterwegs, rief mir während der Fahrt zu: „Bei schönem Wetter kann doch jeder fahren, gell“
Dadurch, dass die Strecke überwiegend über Waldwege führe und diese dem Wetter entsprechend matschig waren, kam ich nur langsam vorran.
Unter einer Brücke vor dem Regen geflüchtet, treffe ich auf zwei andere Radfahrer, die allerdings nur eine Tagestour machen (bei dem Wetter?!). Die beiden erzählen mir, dass es angeblich nach Heilbronn noch weiter sei, als ich dachte. Zu allem Unglück fing wenig später mein Magen an zu knurren und alle Bäckereien hatte schon um 13.00 Uhr geschlossen. Dafür bekam ich ein Schild zu sehen, welches mir mitteilte, dass es noch 20 Kilometer nach Heilbronn seien. So langsam verließ mich die Lust noch 20 lange Kilometer bei diesem nassen Wetter zu fahren.
Doch dafür wartete auf mich ein klasse Hotel. Im nachenein betrachtet, eine der besten Unterkünfte der ganzen Tour. Die Stadt war leider nicht besonders sehenswert, was aber daran liegt, dass ganz Heilbronn im zweiten Weltkrieg zerbombt und deswegen komplett neu aufgebaut wurde. Das anscheinend einzige Restaurant der Stadt war ein Chinese, bei dem das Essen, welches auch noch total überteuert war, wie aus der Tiefkühltruhe schmeckte.
Anschließend im Hotel, machte ich es mir bequem und schaute Fernsehen. Durch Zufall, sah ich eine Reportage über Paderborn und eine Dampfeisenbahn durch das Sauerland, die bis nach Büren fährt. Genau diese Eisenbahn hatte ich auf meiner Tour durch das Sauerland auch gesehen. Gegen Mitternacht legte ich mich schlafen und hoffte auf besseres Wetter.
Strahlender Sonnenschein | Per Fähre über den Neckar | Eine der zahlreichen Burgen |