Karakol: Wo ist hier bitte die Stadt?
Karakol

Endlich ist Ruhetag. Nachdem ich am Vortag kaum die Treppe hoch kam, war dieser auch dringend nötig. So vertrödeln wir den Tag mit Ausschlafen, ausführlichem Frühstück, Vervollständigung des Tagebuchs und dem Waschen der Wäsche. Als wir uns auf die Suche nach einem Internetcafe machen, stellen wir fest, dass Karakol den Titel „Stadt“ eigentlich gar nicht verdient haben dürfte. Wir irren durch die Straßen, die noch nicht einmal asphaltiert sind, kommen an grasenden Schafen und auf der Straße stehenden Kühen vorbei. Die Wohnhäuser haben alle nur ein Stockwerk, der Müll liegt auf der Straße herum und das Zentrum besteht aus wenigen Läden und einem Basar. Nichtsdestotrotz gibt es hier sogar eine Universität und einen Flughafen, was uns doch etwas erstaunt. Nach der positiven Überraschung in Bishkek eine so moderne Stadt vorzufinden, fühlen wir uns in Karakol fast wie in die Steinzeit zurückversetzt. In einem kleinen Tante-Emma-Laden kaufen wir unsere Bedürfnisse für unseren Abstecher nach Inylchek, da uns dort in den nächsten vier Tagen kein Laden mehr unterkommen wird. Nachdem wir auch noch einen Kirgistanaufkleber für meine Fahrradtaschen organisiert haben, begeben wir uns zum Abendessen in die Herberge und unterhalten uns mit einem Paar aus Belgien.

Waschtag

Um unseren Bärenhunger zu stillen, bekommen wir sogar noch das restliche Essen der Belgierin, was unsere Gastmutter wohl anscheinend mitbekommen hat, denn kurze Zeit später bringt sie nur für uns noch einmal eine große Schüssel des köstlichen Abendessens und schenkt zum x-ten Mal den Chay nach. Kaum versieht man sich, ist die Teeschüssel wieder voll und ebenfalls der Brotkorb. So lässt es sich leben!

Straße in Karakol