Einen Tag warten
Naryn

Zum Frühstück gibt es Spiegeleier, recht flüssige Marmelade sowie das leckere kirgisische Brot. Wir verabschieden uns von Uli nach dem Austausch unserer Adressen und machen uns auf den Weg zur Touristeninformation. Da man in Kirgistan zum Betreten der grenznahen Gebiete eine Sondergenehmigung des Militärs braucht, hatten wir diese in weiser Voraussicht für unsere Route an der chinesischen Grenze schon bei einer Reiseagentur beantragt. Was uns jedoch noch fehlt ist eine Unterschrift des Militärs, die man persönlich abholen muss.

Das Gebäude vom SMB

In der Touristeninformation heißt es nun allerdings, dass wir erst einmal zum SMB müssen, um unsere Daten dort prüfen zu lassen.
„Und wie lange dauert das da beim SMB so?“ – „Na ja, so einen bis anderthalb Tage...“ Wie? Was soll das denn jetzt? Wieso kann uns die Reiseagentur das denn nicht mal bitte vorher sagen? Sollen wir jetzt etwa noch einen weiteren Tag in diesem Kaff abhängen? Missmutig laufen wir zum SMB und stehen vor einer pechschwarz getönten Glasscheibe, durch die kein Blick ins Innere dringt. Dass überhaupt jemand dahinter sitzt, sehe ich erst, als ich mich so verrenke, dass ich durch den winzigen Schlitz der Durchreiche blicken kann. Ich schiebe unser zu unterzeichnendes Permit durch und der Herr weiß glücklicherweise gleich worum es sich handelt. Dann wird jemand raus geschickt, um sich die Papiere anzusehen. Allerdings stößt er sich daran, dass auf dem Zettel so ein langer Gültigkeitszeitraum angegeben ist. Unsere Agentur hatte extra so einen langen Zeitraum angegeben, da wir ja vor der Reise noch nicht wissen konnten, wann wir tatsächlich in Naryn ankommen werden. Nur wie macht man dem Kerl das jetzt auf Russisch klar? Immer wieder schüttelt er den Kopf bei meinen kläglichen Versuchen ihm das deutlich zu machen. Schließlich schickt er uns weg und meint wir sollten in zwei Stunden noch einmal wiederkommen. Als wir dann wieder vor deren Tür stehen, ist die einzige Neuigkeit, dass wir die Papiere morgen ab 12 Uhr abholen können. Wieso sagt man das nicht gleich?

Markt in Naryn

Den Rest des Tages verbringen wir in der Herberge und schauen Fernsehen. Lustigerweise gibt es Kommissar Rex auf Russisch. Wer meine anderen Reiseberichte kennt, dem dürfte das bekannt vorkommen. Denn schon in Italien hatte ich Kommissar Rex in der Landessprache geschaut. Die Serie scheint im Ausland recht beliebt zu sein.