Ruhetag
Montecatini Terme

Nachdem ich am Morgen viel zu früh aufwache, besorge ich mir beim Hotelbesitzer einen Stadtplan und frage nach einem Supermarkt sowie einem Bäcker. Als alle Besorgungen erledigt sind, mache ich es mir auf der Hotelterrasse bei einem ausgiebigen Frühstück gemütlich und bleibe anschließend gleich sitzen um mein Tourtagebuch endlich bis zum heutigen Tag weiterzuschreiben.

Ich genieße das gute Wetter, den italienischen Singsang um mich herum und die Gewissheit heute nichts mehr vorzuhaben.

Nachdem ich im Supermarkt eine Minute nach Ladenschluss durch eindringliches Bitten noch schnell einen Sechserpack Wasser gekauft habe, lege ich mich im Zimmer für einige Stunden schlafen. Die Erschöpfung von siebenhundert Kilometern, unzähligen Höhenmetern und drei großen Pässen stecken mir noch immer in den Knochen.

Doch morgen wird alles leichter fallen, da Christian dann ankommt und zu zweit einiges leichter läuft. Nicht nur, dass man einfacher einkaufen kann, da man abwechselnd auf das Rad aufpasst – da gibt es auch noch ein bekanntes Sprichwort, das geteiltes Leid nur halb, aber geteilte Freude doppelt erscheinen lässt.

Morgen geht es dann endlich ins landschaftlich attraktive sowie lang erwartete Chianti und danach in die Crete, welche die einmalige Landschaft besitzt, die man als typisches Toskanamotiv von den Postkarten her kennt. Ich bin mir sicher, dass der „zweite Teil“ der Reise mindestens genauso viele Höhepunkte haben wird wie der bereits hinter mir liegende.