Zurück Kurzbericht Ost-Türkei 2005     17.09 - 12.10.2005


Im Land der biblischen Berge...
Ost-Türkei und Kappadokien 2005

Mit einer Kommilitonin bin ich im Spätsommer 2005 durch die Osttürkei gereist. Vieles hat mich an Kirgistan erinnert. Die umwerfende Gastfreundschaft, die Weite der Landschaft und die hohen Berge. Mein Ziel war es schon seit Jahren einmal den Ararat zu sehen und er war (auch wenn er am Anfang der Reise stand) quasi das Ziel der Unternehmung. Da wir im Norden in Kars begonnen haben und bis Diyarbarkir durchgefahren sind, haben wir die Türkei quasi auf der Nord-Süd-Achse durchschnitten. Dadurch haben wir vom grünen Norden bis zum gelb-braunen ariden Süden alle Vegetationszonen durchfahren. Interessant war auch die Vorstellung keine 60 km von der Irakischen Grenze entfernt zu sein...

Da hat selbst die Polizei Schwierigkeiten. Ein widerspenstiges Pedal am Flughafen verhindert fast die Abreise...

Noch bevor wir den Flughafen in Kars verlassen können, erreicht uns die erste Einladung zum Mittagessen dieser Polizisten.

Dann geht's endlich los. Die Landschaft ist ziemlich kahl und es geht über die ersten Kilometer nur bergauf.

Wenigstens scheint die Sonne, auch wenn uns einige Leute weiß machen wollten, dass für heute Regen angesagt sei.

Als wir endlich die Hochebene erreichen, senkt sich die Sonne langsam schon gegen Horizont und wir haben noch keine Bleibe.

Als es zu Regnen anfängt werden wir von zwei strenggläubigen aufgenommen. Die Nacht dort bleiben können wir aber nicht, da Frauen im Haus nicht gestattet sind.

Dafür werden wir in diese WG mit lauter Lehrern weitergereicht, verbringen den ganzen Abend vor dem Fernseher und müssen erzählen...

Am Morgen gibt es ein wunderbares Frühstück, das wir auf dem Boden des Wohnzimmers einnehmen.

Im Vergleich zu gestern ist die Landschaft plötzlich sehr viel trockener geworden und rechts der Straße liegt schon Armenien.

Nach Tuzluca geht es dann plötzlich ganz steil bergab. Bald müsste der Ararat zu sehen sein.

Vorher geht es aber noch an hübschen roten Bergen vorbei.

Und natürliche folgt eine Teeeinladung. Nicht die letzte auf dieser Reise.

Auf unseren Weg in Richtung Ararat haben wir zwei neugierige Begleiter.

Und dann endlich! Er ist vor uns. Der 5100m hohe Ararat. Der Heilige Berg auf dem angeblich die Arche Noah gestrandet sein soll.

Die Szenerie ist so schön, dass wir gleich das Zelt aufstellen und mit Blick auf den Berg einschlafen...

Mit Sonnenaufgang wird es tierisch heiß und wir packen zusammen um einen Bergkamm neben dem Ararat zu überqueren.

Stetig steigt die Straße. Aber der Blick auf die Schneebedeckte Kuppe des aktiven Vulkans lässt die Anstrengungen vergessen.

Oben am Pass schaut nur noch eine kleine Spitze des Berges hervor.

Ganz entspannt erst mal Pause machen...

Bergab geht es dann in Richtung Dogubayazit weiter. Immer wieder begleiten uns ein paar "liebe Hunde, die nur spielen wollen"...

Auf der anderen Seite vom Ararat in Dogubayazit angekommen, prägt ein Minarett das typische Ortsbild.

Der Campingplatz liegt hoch über der Stadt. Aber dafür hat man einen einmaligen Blick auf die Stadt und umliegende Landschaft.

Am nächsten Morgen gibt es auf dem Campingplatz erst einmal eine ordentliche Massage vom Campingplatzbesitzer.

In der Nähe des Campingplatzes stehen recht viele alte Gebäude und Mauerreste...

Das Glanzstück ist aber der Isak-Pasa Saray. Eine alte Sommerresidenz mit einmaligem Blick über Dogubayazit.

Tausend und eine Nacht...

Am folgenden Tag wird bei diesem Burschen erst einmal ordentlich Obst und Gemüse eingekauft.

Dann geht es zu einer Wanderung in einen nahe gelegenen Gebirgszug. Von oben hat man einen wunderbaren Blick auf den Ararat und die nur 20 km entfernte Iranische Grenze.

Als wir dann wieder aufbrechen zeigt sich bei strahlend blauem Himmel der Ararat sogar einmal wolkenfrei.

Es geht weiter in Richtung Süden...

Vorher geht es aber ganz böse über einen steilen und langen Pass, der uns die letzte Energie raubt. Ab sofort befinden wir uns im Kurdengebiet, wie auch die überdeutliche Militärpräsenz verdeutlicht...

Und wieder ein Zweitausender Pass. Jetzt gehts runter. Vor uns wird die Landschaft überwiegend von dunklem Lavagestein geprägt.

Bevor es wieder bergab geht noch einen Blick auf den geliebten Berg...

Das sieht nicht gerade einladend aus. Dunkles Gestein schafft eine unheimliche Atmosphäre. Auch der starke Gegenwind scheint uns davon abhalten zu wollen in diesen Krisengebiet des Landes tiefer einzudringen...

Um uns herum ist... nichts!

Nach all den bösen Geschichten, die wir über diesen Landsteil gehört haben fühlen wir uns für die Nacht in einem Hotel besser. Gekocht wird auf dem etwas schiefen Balkon.

Dann erreichen wir am nächsten Tag den Van-See. Den größten Sodasee der Welt. Das Wasser ist so salzig, dass die dreckigen Hände innerhalb von Sekunden wieder sauber sind.
 
Achtung! Baustelle...
 
Die kilometerlange Baustelle raubt uns nicht nur die Sicht, sondern auch den letzten Nerv. Der Staub der aufgerissenen Straße brennt in Augen und Lunge.

Dagegen hilft nur extreme Vermummung!

Man sollte meinen dass es eigentlich am Rand eines Sees flach ist. Eigentlich...!

Gemütlicher Übernachtungsplatz am Ufer des Sees.

Vor der sengenden Sonne ist die Uferzone eine richtige Oase. Und alles ist ruhig am Westufer. Es herrscht kaum Verkehr.

Überraschenderweise hat es sogar Wellengang auf dem See.

Schon wieder ein aktiver Vulkan.


Tagesausflug zum Nemrut Dagi. Es geht ohne Gepäck hoch zu dem Vulkan, dessen Kuppe eingestürzt ist und jetzt eine Seenlandschaft bildet.

Dabei hat man einen wunderschönen Blick auf den Van-See

Moment mal! Den kenne ich doch! Tatsächlich! Auf dem Weg nach oben treffe ich zufälligerweise Uli, den ich in Kirgistan kennen gelernt habe!

Der riesige Krater auf dem Gipfel und sein See... Idylle pur.

Am nächsten Tag geht es beständig in Richtung Süden. Wir verlassen die anatolische Hochebene und durchqueren den Taurus. Dabei geht es immer bergab. Leider wird das Wetter schlechter...

Leider wurden wir auch etwas dreckig dabei. Aber Motivation für ein Foto ist noch da. Am Finger übrigens der Ehering, den wir vorsichtshalber mitgenommen haben um uns als Ehepaar auszugeben. Interessanterweise war die erste Frage von allen auch immer: Seid ihr verheiratet? Danach kam gleich: Habt ihr Kinder?

Hoppla! Kontrolle an der Straße. Diese gut gesicherten Militärposten sind alle paar Kilometer zu finden.

Südlich des Taurus wird die Landschaft plötzlich viel arider. Es ist auch nicht mehr weit bis Syrien...

...

Die Sonne brennt erbarmungslos herab und wir haben das Gefühl uns schon inmitten der Wüste zu befinden.

Teilweise wird hier mit aufwendigen Bewässerungssystem doch etwas angebaut. Und zwar...

... Tabak! Der hier zum Trocknen aufgehängt ist.

In Diyarbarkir interessieren sich die gesamte Tankstellencrew und die Angestellten aus der anliegenden Werkstatt für uns.

Es geht ab sofort wieder weiter in Richtung Westen. Die Landschaft ist leer wie immer...

Wir zelten des Nachts in der einsamen Steppe. Ein kleiner Vorgeschmack auf Mesopotamien und die flachen heißen Regionen Syriens...

Nachdem wir am Morgen zum Frühstück eingeladen wurden...
 
...geht es in Richtung Atatürk-Stausee.

Von dort aus nehmen wir allerdings den Bus, da es meiner Reisebegleitung gesundheitlich nicht sehr gut geht und landen 800km weiter westlich in Kappadokien...

Dort trohnt der Erciyes Dagi über der Landschaft. Er trug maßgeblich zur Entstehung der Landschaft in Kappadokien, indem seine weiche Asche sich mit Erde vermischte und so der Regen diese leicht in Formen bringen konnte.

Dann taucht hinter einem Abgrund die zerklüftete Landschaft Kappadokiens auf...

Wunderschöne und surreale Landschaft!

...

...

Sonnenuntergang.

Türkische Schulmädchen in ihren blauen Uniformen wollen unbedingt die beiden Fremden mustern!

Eine Moschee im Grünen...

Dieser Mann wollte uns unbedingt ganz stolz seine Teppichherstellung und die hergestellten Teppiche zeigen.

In Göreme wohnen die Menschen teilweise noch in den alten Felswohnungen.


Göreme.

Ein gutes Geschäft wird mit Ballonfahrten über der zerklüfteten Landschaft gemacht. Zum Sonnenaufgang zieren zahlreiche Ballons den Himmel.


...

Pause...


Da hat es uns glatt noch auf die letzten Tage eine Speiche zerlegt. Gut das ich noch nie eine ausgewechselt habe... Aber es hat geklappt und das Rad war sogar wieder einigermaßen rund.

Nanu? Wiedersehen zum dritten Mal! Es ist schon wieder Uli vom Nemrut Dagi und aus Kirgistan. Nachdem wir uns 1,5 Wochen wieder aus den Augen verloren hatten, treffen wir uns hier wieder.


Zusammen mit Uli nehmen wir die letzte Etappe in Richtung Ankara in Angriff.

Wo geht's lang?


Ein tierischer Gegenwind kostet uns schon seit Stunden alle Energie.

Wir erreichen den riesigen Salzsee Tuz Gölü, dessen weiße Oberfläche extrem hell strahlt.

Vor dem kalten Wind flüchten wir in unsere Zelte und verbringen die Nacht mit Blick..

Auf den Salzsee. Am nächsten Morgen geht es dann nach Ankara weiter. Leider gibt es von dort keine Fotos mehr, da die Stadt rein gar nichts fotografierenswertes hergibt.


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