Im Land der biblischen Berge...
Ost-Türkei und Kappadokien 2005
Mit einer Kommilitonin bin ich im Spätsommer
2005 durch die Osttürkei gereist. Vieles hat
mich an Kirgistan erinnert. Die umwerfende
Gastfreundschaft, die Weite der Landschaft
und die hohen Berge. Mein Ziel war es schon
seit Jahren einmal den Ararat zu sehen und
er war (auch wenn er am Anfang der Reise
stand) quasi das Ziel der Unternehmung. Da
wir im Norden in Kars begonnen haben und bis
Diyarbarkir durchgefahren sind, haben wir
die Türkei quasi auf der Nord-Süd-Achse
durchschnitten. Dadurch haben wir vom grünen
Norden bis zum gelb-braunen ariden Süden
alle Vegetationszonen durchfahren.
Interessant war auch die Vorstellung keine
60 km von der Irakischen Grenze entfernt zu
sein...
|
Da hat selbst die Polizei
Schwierigkeiten. Ein widerspenstiges
Pedal am Flughafen verhindert fast
die Abreise... |
|
Noch bevor wir den Flughafen in Kars
verlassen können, erreicht uns die
erste Einladung zum Mittagessen
dieser Polizisten. |
|
Dann geht's endlich los. Die
Landschaft ist ziemlich kahl und es
geht über die ersten Kilometer nur
bergauf. |
|
Wenigstens scheint die Sonne, auch
wenn uns einige Leute weiß machen
wollten, dass für heute Regen
angesagt sei. |
|
Als wir endlich die Hochebene
erreichen, senkt sich die Sonne
langsam schon gegen Horizont und wir
haben noch keine Bleibe. |
|
Als es zu Regnen anfängt werden wir
von zwei strenggläubigen
aufgenommen. Die Nacht dort bleiben
können wir aber nicht, da Frauen im
Haus nicht gestattet sind. |
|
Dafür werden wir in diese WG mit
lauter Lehrern weitergereicht,
verbringen den ganzen Abend vor dem
Fernseher und müssen erzählen... |
|
Am Morgen gibt es ein wunderbares
Frühstück, das wir auf dem Boden des
Wohnzimmers einnehmen. |
|
Im Vergleich zu gestern ist die
Landschaft plötzlich sehr viel
trockener geworden und rechts der
Straße liegt schon Armenien. |
|
Nach Tuzluca geht es dann plötzlich
ganz steil bergab. Bald müsste der
Ararat zu sehen sein. |
|
Vorher geht es aber noch an hübschen
roten Bergen vorbei. |
|
Und natürliche folgt eine
Teeeinladung. Nicht die letzte auf
dieser Reise. |
|
Auf unseren Weg in Richtung Ararat
haben wir zwei neugierige Begleiter. |
|
Und dann endlich! Er ist vor uns.
Der 5100m hohe Ararat. Der Heilige
Berg auf dem angeblich die Arche
Noah gestrandet sein soll. |
|
Die Szenerie ist so schön, dass wir
gleich das Zelt aufstellen und mit
Blick auf den Berg einschlafen... |
|
Mit Sonnenaufgang wird es tierisch
heiß und wir packen zusammen um
einen Bergkamm neben dem Ararat zu
überqueren. |
|
Stetig steigt die Straße. Aber der
Blick auf die Schneebedeckte Kuppe
des aktiven Vulkans lässt die
Anstrengungen vergessen. |
|
Oben am Pass schaut nur noch eine
kleine Spitze des Berges hervor. |
|
Ganz entspannt erst mal Pause
machen... |
|
Bergab geht es dann in Richtung
Dogubayazit weiter. Immer wieder
begleiten uns ein paar "liebe Hunde,
die nur spielen wollen"... |
|
Auf der anderen Seite vom Ararat in
Dogubayazit angekommen, prägt ein
Minarett das typische Ortsbild. |
|
Der Campingplatz liegt hoch über der
Stadt. Aber dafür hat man einen
einmaligen Blick auf die Stadt und
umliegende Landschaft. |
|
Am nächsten Morgen gibt es auf dem
Campingplatz erst einmal eine
ordentliche Massage vom
Campingplatzbesitzer. |
|
In der Nähe des Campingplatzes
stehen recht viele alte Gebäude und
Mauerreste... |
|
Das Glanzstück ist aber der
Isak-Pasa Saray. Eine alte
Sommerresidenz mit einmaligem Blick
über Dogubayazit. |
|
Tausend und eine Nacht... |
|
Am folgenden Tag wird bei diesem
Burschen erst einmal ordentlich Obst
und Gemüse eingekauft. |
|
Dann geht es zu einer Wanderung in
einen nahe gelegenen Gebirgszug. Von
oben hat man einen wunderbaren Blick
auf den Ararat und die nur 20 km
entfernte Iranische Grenze. |
|
Als wir dann wieder aufbrechen zeigt
sich bei strahlend blauem Himmel der
Ararat sogar einmal wolkenfrei. |
|
Es geht weiter in Richtung Süden... |
|
Vorher geht es aber ganz böse über
einen steilen und langen Pass, der
uns die letzte Energie raubt. Ab
sofort befinden wir uns im
Kurdengebiet, wie auch die
überdeutliche Militärpräsenz
verdeutlicht... |
|
Und wieder ein Zweitausender Pass.
Jetzt gehts runter. Vor uns wird die
Landschaft überwiegend von dunklem
Lavagestein geprägt. |
|
Bevor es wieder bergab geht noch
einen Blick auf den geliebten
Berg... |
|
Das sieht nicht gerade einladend
aus. Dunkles Gestein schafft eine
unheimliche Atmosphäre. Auch der
starke Gegenwind scheint uns davon
abhalten zu wollen in diesen
Krisengebiet des Landes tiefer
einzudringen... |
|
Um uns herum ist... nichts! |
|
Nach all den bösen Geschichten, die
wir über diesen Landsteil gehört
haben fühlen wir uns für die Nacht
in einem Hotel besser. Gekocht wird
auf dem etwas schiefen Balkon. |
|
Dann erreichen wir am nächsten Tag
den Van-See. Den größten Sodasee der
Welt. Das Wasser ist so salzig, dass
die dreckigen Hände innerhalb von
Sekunden wieder sauber sind.
|
|
Achtung! Baustelle...
|
|
Die kilometerlange Baustelle raubt
uns nicht nur die Sicht, sondern
auch den letzten Nerv. Der Staub der
aufgerissenen Straße brennt in Augen
und Lunge. |
|
Dagegen hilft nur extreme
Vermummung! |
|
Man sollte meinen dass es eigentlich
am Rand eines Sees flach ist.
Eigentlich...! |
|
Gemütlicher Übernachtungsplatz am
Ufer des Sees. |
|
Vor der sengenden Sonne ist die
Uferzone eine richtige Oase. Und
alles ist ruhig am Westufer. Es
herrscht kaum Verkehr. |
|
Überraschenderweise hat es sogar
Wellengang auf dem See. |
|
Schon wieder ein aktiver Vulkan. |
|
Tagesausflug zum Nemrut Dagi. Es
geht ohne Gepäck hoch zu dem Vulkan,
dessen Kuppe eingestürzt ist und
jetzt eine Seenlandschaft bildet. |
|
Dabei hat man einen wunderschönen
Blick auf den Van-See |
|
Moment mal! Den kenne ich doch!
Tatsächlich! Auf dem Weg nach oben
treffe ich zufälligerweise Uli, den
ich in Kirgistan kennen gelernt
habe! |
|
Der riesige Krater auf dem Gipfel
und sein See... Idylle pur. |
|
Am nächsten Tag geht es beständig in
Richtung Süden. Wir verlassen die
anatolische Hochebene und
durchqueren den Taurus. Dabei geht
es immer bergab. Leider wird das
Wetter schlechter... |
|
Leider wurden wir auch etwas dreckig
dabei. Aber Motivation für ein Foto
ist noch da. Am Finger übrigens der
Ehering, den wir vorsichtshalber
mitgenommen haben um uns als Ehepaar
auszugeben. Interessanterweise war
die erste Frage von allen auch
immer: Seid ihr verheiratet? Danach
kam gleich: Habt ihr Kinder? |
|
Hoppla! Kontrolle an der Straße.
Diese gut gesicherten Militärposten
sind alle paar Kilometer zu finden. |
|
Südlich des Taurus wird die
Landschaft plötzlich viel arider. Es
ist auch nicht mehr weit bis
Syrien... |
|
... |
|
Die Sonne brennt erbarmungslos herab
und wir haben das Gefühl uns schon
inmitten der Wüste zu befinden. |
|
Teilweise wird hier mit aufwendigen
Bewässerungssystem doch etwas
angebaut. Und zwar... |
|
... Tabak! Der hier zum Trocknen
aufgehängt ist. |
|
In Diyarbarkir interessieren sich
die gesamte Tankstellencrew und die
Angestellten aus der anliegenden
Werkstatt für uns. |
|
Es geht ab sofort wieder weiter in
Richtung Westen. Die Landschaft ist
leer wie immer... |
|
Wir zelten des Nachts in der
einsamen Steppe. Ein kleiner
Vorgeschmack auf Mesopotamien und
die flachen heißen Regionen
Syriens... |
|
Nachdem wir am Morgen zum Frühstück
eingeladen wurden...
|
|
...geht es in Richtung
Atatürk-Stausee. |
|
Von dort aus nehmen wir allerdings
den Bus, da es meiner
Reisebegleitung gesundheitlich nicht
sehr gut geht und landen 800km
weiter westlich in Kappadokien... |
|
Dort trohnt der Erciyes Dagi über
der Landschaft. Er trug maßgeblich
zur Entstehung der Landschaft in
Kappadokien, indem seine weiche
Asche sich mit Erde vermischte und
so der Regen diese leicht in Formen
bringen konnte. |
|
Dann taucht hinter einem Abgrund die
zerklüftete Landschaft Kappadokiens
auf... |
|
Wunderschöne und surreale
Landschaft! |
|
... |
|
... |
|
Sonnenuntergang. |
|
Türkische Schulmädchen in ihren
blauen Uniformen wollen unbedingt
die beiden Fremden mustern! |
|
Eine Moschee im Grünen... |
|
Dieser Mann wollte uns unbedingt
ganz stolz seine Teppichherstellung
und die hergestellten Teppiche
zeigen. |
|
In Göreme wohnen die Menschen
teilweise noch in den alten
Felswohnungen. |
|
Göreme. |
|
Ein gutes Geschäft wird mit
Ballonfahrten über der zerklüfteten
Landschaft gemacht. Zum
Sonnenaufgang zieren zahlreiche
Ballons den Himmel. |
|
... |
|
Pause... |
|
Da hat es uns glatt noch auf die
letzten Tage eine Speiche zerlegt.
Gut das ich noch nie eine
ausgewechselt habe... Aber es hat
geklappt und das Rad war sogar
wieder einigermaßen rund. |
|
Nanu? Wiedersehen zum dritten Mal!
Es ist schon wieder Uli vom Nemrut
Dagi und aus Kirgistan. Nachdem wir
uns 1,5 Wochen wieder aus den Augen
verloren hatten, treffen wir uns
hier wieder. |
|
Zusammen mit Uli nehmen wir die
letzte Etappe in Richtung Ankara in
Angriff. |
|
Wo geht's lang? |
|
Ein tierischer Gegenwind kostet uns
schon seit Stunden alle Energie. |
|
Wir erreichen den riesigen Salzsee
Tuz Gölü, dessen weiße Oberfläche
extrem hell strahlt. |
|
Vor dem kalten Wind flüchten wir in
unsere Zelte und verbringen die
Nacht mit Blick.. |
|
Auf den Salzsee. Am nächsten Morgen
geht es dann nach Ankara weiter.
Leider gibt es von dort keine Fotos
mehr, da die Stadt rein gar nichts
fotografierenswertes hergibt. |
|